Therapie

Häufige Fragen

Psychologe, Psychotherapeut, Psychiater? Die Begriffe klingen sehr ähnlich, beschreiben aber verschiedene Berufe. Sie alle beschäftigen sich mit der menschlichen Psyche. Jedoch auf unterschiedliche Art und Weise.

Eine psychologische Psychotherapeutin hat Psychologie studiert und anschließend eine weitere Ausbildung zur Psychotherapeutin abgeschlossen. Vom ersten Studientag bis hin zur Approbation vergehen mindestens 8 Jahre. Dazwischen liegen viele theoretische Inhalte, einige Jahre Klinikerfahrung und Durchführung von Psychotherapie unter Anleitung erfahrener Psychotherapeuten. Erlernt werden hier wissenschaftlich fundierte Methoden.

Ähnlich ist es bei Fachpsychotherapeutinnen. Durch eine Umstellung im Studien- und Ausbildungsverfahren ist dies die neue / zukünftige Bezeichnung.

„Psychotherapeut“ ist ein geschützter Begriff, der Begriff „Psychotherapie“ jedoch nicht und wird daher auch von anderen Berufsgruppen verwendet.

Was macht eine Psychotherapeutin? 
Diagnosen stellen, Psychotherapie durchführen, mit privaten und/oder gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.
Was darf eine Psychotherapeutin nicht?
Medikamente verschreiben.

Nach einem Psychologie- oder Pädagogikstudium kann die Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten angeschlossen werden. Diese ist ähnlich aufgebaut, wie bei psychologischen Psychotherapeuten, d.h. neben viel theoretischem Input gibt es einige Jahre auch praktische Tätigkeit unter Anleitung. Nach der Approbation können Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 21 Jahren behandelt werden. 

Was macht ein Kinder- und Jugendpsychotherapeut? 
Diagnosen stellen, Psychotherapie durchführen, mit privaten und/oder gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.
Was darf ein Kinder- und Jugendpsychotherapeut nicht?
Medikamente verschreiben.

Eine Psychologin hat 3-5 Jahre Psychologie studiert. Dabei beschäftigt man sich mit verschiedenen Bereichen des menschlichen Erlebens und Verhaltens. Inhalte sind u.a. biologische Zusammenhänge, klinische Psychologie und Entwicklungspsychologie. 

Was macht eine Psychologin? 
Im klinischen Bereich z.B. Diagnosen stellen, Testungen durchführen, psychologische Beratung anbieten.
Was darf eine Psychologin nicht?
Psychotherapie durchführen, Medikamente verordnen, mit Krankenkassen abrechnen.

Ein Psychiater hat nach dem Medizinstudium die Facharztweiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie abgeschlossen. Auch hier vergehen mehrere Jahre mit sowohl theoretischer als auch praktischer Erfahrung als Arzt in Kliniken, insbesondere in der Psychiatrie. Häufig liegt der Fokus der Ausbildung mehr auf medizinischen und medikamentösen Wissen und etwas weniger auf der Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen (im Vergleich zu Psychotherapeuten).

Was macht ein Psychiater? 
Diagnosen stellen, Medikamente verschreiben, Gespräche im Rahmen einer Psychotherapie durchführen, mit privaten und / oder gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.

Eine Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hat Medizin studiert und anschließend die Facharztweiterbildung abgeschlossen. Auch hier vergehen viele Jahre mit sowohl theoretischer als auch praktischer Erfahrung als Ärztin in Kliniken, mit häufig größerem Anteil in psychosomatischen Kliniken. 

Was macht eine Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie? 
Diagnosen stellen, Medikamente verschreiben, Gespräche im Rahmen einer Psychotherapie durchführen, mit privaten und/oder gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.

Ein Heilpraktiker erhält die Heilerlaubnis, wenn er einen Hauptschulabschluss hat, mindestens 25 Jahre alt ist und eine 60-minütige schriftliche und mündliche Prüfung abgelegt hat. 

Im Gegensatz zu den oben genannten Berufsgruppen gibt es für Heilpraktiker weder einheitliche Studien- oder Ausbildungsstandards noch gesetzlich verpflichtende Fort- und Weiterbildungen. Er unterliegt nicht den medizinischen Leitlinien und Qualitätsstandards der AWMF. Die Leistungen werden in der Regel nicht von den Krankenkassen erstattet.

Was macht ein Heilpraktiker für Psychotherapie?
Er bietet „Psychotherapie“ an. Es handelt sich dabei um keinen geschützten Begriff. Bei der Behandlung müssen keine wissenschaftlich fundierten Methoden angewendet werden. 

Was darf ein Heilpraktiker für Psychotherapie nicht?
Medikamente verordnen, in Kliniken überweisen, den Begriff „Psychotherapeut“ verwenden.